Soziale Kompetenzen im Netz: Digitale Helden & MMC
Wie kann ich seriöse von unseriösen Quellen unterscheiden? Wie erkenne ich Fake-Profile? Wie gehe ich mit Mobbing im Klassenchat um?
Schon früh kommen Kinder und Jugendliche mit digitalen Inhalten in Kontakt – und damit auch mit Fake News, Cybermobbing und Hass im Netz. Lehrkräfte und Eltern stoßen bei der Aufklärung häufig schnell an ihre Grenzen und das medienpädagogische Angebot ist begrenzt.
Die Digitalen Helden haben sich daher bei ihrer Gründung 2014 zum Ziel gesetzt, die Medienmündigkeit und digitale Empathie von jungen Menschen zu stärken und sie zu befähigen, digitale Kommunikationskanäle bewusst und kompetent zu nutzen. Diese Kompetenzen vermitteln die Digitalen Helden mit ihrem Mentorenprogramm an Schüler*innen und in Webinaren und Online-Kursen an Schüler*innen, Eltern und Pädagog*innen.
Um dies zu erreichen, sind die Digitalen Helden auf private und staatliche Förderung angewiesen. Der Austausch mit politischen Entscheidungsträgern über alle Ebenen hinweg ist daher ein wichtiger Bestandteil ihrer Arbeit. Über ein Jahr haben wir die Digitalen Helden mit mehreren Workshops begleitet, als Pro-Bono-Projekt im Rahmen unserer Kooperation mit Ashoka, einem Netzwerk aus über 80 sozialen Unternehmen in Deutschland.
Nach einem gemeinsamen Kennenlernen, dem Austausch über Erwartungen und Wünsche an die Zusammenarbeit und dem gegenseitigen Verständnis für die jeweiligen Arbeitsfelder widmeten wir unseren ersten Workshop den übergeordneten Zielen der Digitalen Helden. „Unsere Mission und Vision war dabei ganz klar einen Beitrag zum Erhalt und zur Förderung der Demokratie leisten“, berichtet Jörg Schüler, Mitgründer und Geschäftsführer der Digitalen Helden.
Für ihre politische Arbeit bedeutet das: Neben der Sicherung der angesprochenen Finanzierung möchten die Digitalen Helden stärker von politischen Entscheidungsträgern wahrgenommen werden. Außerdem möchten sie ihre Expertise stärker in die direkte Zusammenarbeit mit politischen Vertreter*innen aller Ebenen einbringen.
Um diese Vorhaben effektiv umzusetzen, fokussierte sich unser gemeinsamer Workshop auf die Grundlagen der Interessenvertretung. Dazu betrachteten wir zu Beginn die unterschiedlichen politischen Ebenen und deren Kompetenzen, die die Interessenvertretung im Bereich Bildung besonders komplex machen. Grund dafür ist auch die Vielzahl an relevanten und beteiligten Stakeholdern, die sich in den jeweiligen Bundes- und Landesministerien, -parlamenten sowie Kommunalverwaltungen mit den unterschiedlichen Aspekten der Bildungspolitik beschäftigen.
Fokus des Workshops waren daher auch die Mittel und Wege, wie die Digitalen Helden die für sie relevanten Stakeholder in den jeweiligen Institutionen identifizieren und die Kommunikation mit ihnen gestalten können. Wichtig ist dabei zu berücksichtigen, wie die Botschaften individuell und zielgerichtet an die jeweiligen Adressat*innen gespielt werden müssen und wann der richtige Zeitpunkt (das berühmte „Window of Opportunity“) ist, um in den Austausch zu treten.
Der direkte Austausch mit politischen Entscheidungsträgern, beispielsweise in Hintergrundgesprächen, ist jedoch nur eine Möglichkeit, Botschaften in den politischen Raum zu tragen. Auch Veranstaltungen, Teilnahmen an Podiumsdiskussionen oder fachpolitische Roundtables können ebenso genutzt werden wie die parlamentarischen Werkzeuge der kleinen und schriftlichen Anfragen. „Für uns war es sehr interessant zu lernen, welche Möglichkeiten es neben dem direkten Austausch noch gibt, um mit Politiker*innen ins Gespräch zu kommen, um gemeinsam zu gestalten“, erzählt Jörg Schüler.
Auch die hessischen Landtagswahlen standen im Fokus unserer Zusammenarbeit. Aufgrund ihrer lokalen Verwurzelung in Frankfurt und Hessen waren die Wahlen im Oktober 2023 von besonderer Bedeutung für die Digitalen Helden. Herausgekommen ist dabei unter anderem ein Positionspapier. In diesem Positionspapier haben die Digitalen Helden gemeinsam mit weiteren Mitgliedern des Social Entrepreneurship Netzwerk Deutschlands (SEND) ihre Ideen zur Förderung von sozialen Unternehmen und sozialen Innovationen festgehalten. Die politische Arbeit wird weitergehen, wenn nicht jetzt, wann dann.